Ekkehard
Tischendorf
(*1976)(D)

Ballonstory, 2014

Die Edition

  • Titel 1: Ballonstory #1
  • Titel 2: Ballonstory #5
  • Entstehungsjahr/Editionsjahr: 2013/2014
  • Herstellungstechnik der Edition: Fine Art Print (12 Farben Pigmentprint)
  • Ausgangsmedium/Vorlagen: Öl und Mischtechnik auf Leinwand
  • Herausgeber: Lorenz Estermann
  • Kurator: Günther Oberhollenzer
  • Druck/Bildbearbeitung: Lorenz Estermann
  • Reprofoto: Archiv Tischendorf
  • Auflage: 2 x 10 Einzelblätter, + 3 A.P. + 3 H.C. + 2 P.P.
  • Druckmedium: William Turner 310gsm von Hahnemühle (Büttenpapier)
  • Blattgröße: 60cm x 60cm
  • Abbildungsgröße: je ca 54cm x 54cm
  • Signatur und Nummerierung: Vorderseite unter dem Bildrand rechts
  • Motivanzahl: 2
  • Lieferumfang: 1 oder 2 (Wahl) signierte Prints mit Textblatt in Kartonmappe
  • Preis pro Einzelblatt (Anfrage): € 425 ,00 (inkl. 13% Ust.)
  • Einzelblattanfrage: estermann@instant-edition.at

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Kuratorentext

Ballonstory

Ein großer Heißluftballon schwebt über einer gespenstischen Landschaft. Der Boden ist von einem sonderbaren geometrischen Muster überzogen, der Gletscher leuchtet in kaltem Blau, dahinter ragen kleine, zackige Bäume in den schwarzen Himmel. Ein zweiter Ballon erscheint in einer Luftblase und vor tiefblauem Hintergrund. Er wird von einem dicht lodernden Lagerfeuer angezogen, bereits in Auflösung begriffen, kann er jeden Moment in dieses hinabstürzen. Oder hat der Ballon selbst die Feuersbrunst ausgelöst?Ekkehard Tischendorf lässt es offen.

Eine Fotografie von Inge Morath diente dem Malerals Inspirationsquelle. Sie zeigt einen Heißluftballon, der über einen Wald vorbeizieht und seinen Schatten auf die Baumkronen wirft. Der Ballon als ästhetische Form ist einerseits banal, andererseits aber auch symbolisch aufgeladen, steht er doch für das Verlassen des Irdischen, das Schweben über den Dingen, den Blick auf unsere Welt. Tischendorf nimmt uns mit in eine unbekannte Welt, die er mit forschender Neugier bereist, durchmisst und durchwandert, oder eben mit einem Ballon erschaut. Der Künstler hat nicht das Abbilden und Wiedererkennen einer bestimmten Landschaft im Sinn, er will keine Illusion von Realität wiedergeben. Vielmehr weiß erum die Kraft der Malerei und erschafft eine neue Realität, seine ganz persönliche Wirklichkeit.

Die Bilderwelten erzählen von Einsamkeit und Verlorenheit, von der Geworfenheit in eine unwirtliche Umwelt, die fremd und vertraut, unheimlich und wohlbekannt zugleich erscheint. Doch es ist keine pessimistische Weltsicht, eher eine von Melancholie getragene, die sich eindrucksvoll gerade auch in der Natur widerspiegelt. Die im Werk immer wieder auftauchenden Gebirge sind zwar großgig, manchmal auch panoramaartig angelegt, doch von romantisch verklärten Sehnsuchtslandschaften oder kitschigen Naturdarstellungen sind sie weit entfernt. Das emotional, historisch und symbolisch stark besetzte Bergmotiv transformiert der Künstler in verfremdete, bisweilen surreal traumhaft wirkende Naturbilder, die – ein durchaus romantischer Gedanke – zu einer inneren Landschaftsschau werden.

Farbe, Form und Komposition stehen in ihrer Bedeutung dem Inhalt des Bildes um nichts nach. Mit spielerischer Leichtigkeit und gleichzeitig konzentriertem Ernst lotet Tischendorf die kompositorischen Möglichkeiten eines Bildes aus, experimentiert mit unterschiedlichen Techniken und Farben oder lässt Malerei einfach geschehen, intuitiv und ohne viel nachzudenken. Er sei kein Malerstratege und habe kein großes Bildkonzept, betont der Künstler. „Der spontane Moment in der Malerei hat mich immer schon begleitet.“ Ständig verwischt er die Grenzen zwischen Abstraktion und Figuration, die Bergformation geht in abstrakte Farbfelder und geometrische Muster über, die runde Ballonform findet ihre formale Entsprechung im Dreieck des Lagerfeuers.

Gegenständlichkeit ermögliche, so der Künstler, einen leichteren Einstieg in das Bild, sie sei eine Art Einflugschneise“ für den Betrachter. Tischendorf führt diesen an der Hand in das Bild hinein, lässt ihn dann aber los, er leitet ihn geschickt auf falsche Fährten und verunsichert ihn – so etwa wenn manches, das im ersten Moment durchschaubar scheint, sich bei näherem Blick zu (ver)wandeln beginnt und immer rätselhafter wird. „Alles was in der Kunst gemacht wird, ist dann gut, wenn ein Geheimnis zurückbleibt.“ Das ist dem Künstler mit seinen Ballonbildern eindrucksvoll gelungen.

Günther Oberhollenzer

 

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Informationen zum Künstler

Ekkehard Tischendorf wurde 1976 in Dresden geboren. Er studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) in Leipzig bei Prof. Arno Rink. Heute lebt und arbeitet er in Wien und Dresden.

Homapage Ekkehard Tischendorf

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