Franziska
Maderthaner
(*1962)(A)

Was bleibt?, 2016

Die Edition

  • Titel: Was bleibt?...?
  • Titel Blatt 1: Was bleibt? Rembrandt?
  • Titel Blatt 2: Was bleibt? Velasques?
  • Titel Blatt 3: Was bleibt? Ingres?
  • Titel Blatt 4: Was bleibt? Richter?
  • Titel Blatt 5: Was bleibt? Manet?
  • Entstehungsjahr/Editionsjahr: 2015/2016
  • Herstellungstechnik der Edition: Fine Art Print (12 Farben Pigmentprint)
  • Ausgangsmedium/Original: Aquarell auf Büttenpapier
  • Herausgeber: Lorenz Estermann
  • Text/Co-Herausgeber: Lucas Cuturi
  • Druck/Bildbearbeitung: Lorenz Estermann
  • Auflage: 20 Mappen, + 8 A.P. + 3 H.C. + 1 P.P.
  • Druckmedium: William Turner 310gsm von Hahnemühle
  • Blattgröße: 56cm x 76cm
  • Abbildung: 56cm x 76cm
  • Signaturen und Nummerierung: Vorderseite, Titelei Rückseite
  • Motivanzahl: 5
  • Lieferumfang: Mappe mit Textblatt und 5 signierten und nummerierten Prints
  • Preis pro Einzelblatt (Anfrage): € 445,00
  • Einzelblattanfrage: estermann@instant-edition.at

1.550,00

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Kuratoren Text: Lucas Cuturi

Für Franziska Maderthaner war die Flut an Schreckensmeldungen über die Zerstörung diverser Kunstwerke, Artefakte und Kultstätten durch die Terrormiliz Islamischer Staat der Auslöser die Serie „was bleibt?“ in Angriff zu nehmen. Aufgrund dieser Nachrichten stellte sich Maderthaner selbst die Frage was wohl an Kunst übrig bliebe und entwickelte eine fiktive Idee wie unsere Gesellschaft auf dieses Horrorszenario reagieren würde, falls es dem IS tatsächlich gelingen sollte bis tief in den Westen vorzudringen. Welche Überlegungen und Anstrengungen würden Museen, Sammler, Denkmalschützer und Kunstpfleger unternehmen um Kunstwerke in Sicherheit zu bringen – im konkreten Fall vor allem Werke erotischer Natur. Der IS würde diese vermutlich als dekadente Kunst des Westens bezeichnen, die unbedingt zerstört werden muss.

Irgendwann, nachdem die Kriege schließlich ausgefochten und die Verstecke schon längst vergessen wären, würden Überlebende dieser Konfrontationen diese Werke rein zufällig wieder entdecken – in verfallen, vernachlässigten Häusern, an längst verlassenen Orten.

Maderthaner geht es nun neben der Visualisierung dieser Schauplätze unter anderem auch um Kontextverschiebung, indem sie diese Kunstwerke von unschätzbarem kunst- und kulturhistorischem Wert in einem scheinbar unwürdigen Ambiente wiedergibt. Hierfür suchte die Künstlerin vorwiegend im Internet nach Abbildungen von verlassenen bzw. vernachlässigten Räumlichkeiten. Nachdem sie diese Orte des Verfalls dann einige Zeit auf sich wirken lies, assoziierte sie diese mit Kunstwerken aus ihrem Gedächtnis, die diesen aufgrund von formalen aber auch inhaltlichen Aspekten ähnlich waren. In einer konkreteren Planungsphase konstruierte Maderthaner nun mittels digitaler Bildbearbeitungsprogramme ihre utopischen Szenarien und brachte sie schließlich in einem weiteren Schritt zu Papier. Um dem Ganzen einen zusätzlichen Hauch von Flüchtigkeit zu verleihen, benutzte Maderthaner hierfür nicht Öl sondern Aquarellmalerei, eine Technik welche schon zu früheren Zeiten, als es noch keine Fotografie gab, vorwiegend vom Adel und dem gehobenen Bürgertum dazu verwendet wurde Situationen bzw. Impressionen möglichst rasch festzuhalten.

Eines der Aquarelle der Serie zeigt unter anderem einen Raum mit Bretterwand, welchen Maderthaner mit dem Bildnis „Ema 1966“ von Gerhard Richter assoziiert und kombiniert hat. Ein gelungenes Bonmot der Künstlerin, handelt es sich doch schließlich bei Richters Gemälde selbst um eine Interpretation des 1912 entstandenen Bildes „Akt, eine Treppe hinabsteigend“ von Marcel Duchamp.

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Informationen zur Künstlerin:

Homepage: Franziska Maderthaner

 

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