Im Unterschied zur klassischen Papiercollage hat Thomas Draschan die Bilder seiner 5-teiligen Serie aus Sujets seines, mehrere tausend Bilder umfassenden, digitalen Archivs zusammen gesetzt.
Im Gegensatz zur kommerziellen Gebrauchsgrafik, die den Herstellungsprozess stets kaschieren will und daher, um es mit Draschans Worten auszudrücken, „immer gephotoshopped aussieht“, legt der Künstler größten Wert darauf, dass die einzelnen Komponenten sehr wohl noch als solche zu erkennen sind. Man kann einerseits die Gesamtkomposition wahrnehmen, sieht aber andererseits auch immer die einzelnen Elemente. Mit anderen Worten: Die Werkgenese ist stets nachvollziehbar. Dazu der Künstler: „Es geht mir mitunter darum, dass man das Medium selbst auch mit reflektiert, nämlich über die Selbstreferenzialität hinaus.“ So trifft man in Draschans Kompositionen immer wieder auf mehrfach geschichtete Farb- und Darstellungswelten, die man in dieser Art normalerweise nicht auf einmal erleben kann. „Es ist wie eine Staffelung von Realitätsebenen“, sagt der studierte Experimentalfilmer, der sich unter anderem durch seine Found-Footage-Filme einen Namen gemacht hat.
Im Hausgebrauch würde man in diesem Zusammenhang von einem Mustermix sprechen, da die einzelnen Sujets mehr oder minder miteinander kollidieren. Dabei überlässt der Künstler nichts dem Zufall, jeder Gegenstand findet seine formale Entsprechung und selbst ein unscheinbarer Farbklecks hat seinen, ihm angestammten, Platz.
Textzitat: Lucas Cuturi
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Informationen zum Künstler:
Homepage: Thomas Draschan