Die den Raum definierenden Arbeiten von Elisabeth Grübl zielen neben ihren installativen und skulpturalen Methoden auf einen erweiterten Zugang zum Medium Fotografie. Auch in ihren fotografischen Arbeiten bildet der Raum das eigentliche Material. Wer eine ihrer Installationen betritt, befindet sich in einem Raum, dessen Produktion über einen physikalisch oder phänomenologisch definierten Raum hinausgeht. In ihren fotografischen Arbeiten ist der Raum mehr als ein Seh- oder Imaginationsfeld, er geht aus einer gestalterischen Raumkonzeption und speziell gewählten Bildausschnitten hervor. Anders als der fotografische Realismus oder eine direkte Fotografie setzt Elisabeth Grübl diverse Eingriffe durch perspektivische Entzerrungen. Dabei behält sie die frontale Sicht auf den Raum als Ausdruck eines relationalen Austausches zwischen der fotografischen Eingrenzung und räumlichen Ausweitung bei. Der Moment der Aufnahme benennt in ihrem Werk aber auch das Verhältnis der Fotografie als indexikalisches Medium zu seinem außerbildlichen Referenten. Im Unterschied zur inszenierten Fotografie als Simulation oder Konstruktion von Wirklichkeit und im Unterschied zu deren informativem und darstellendem Gehalt geht es hier um die Anwendung der Fotografie als raumdefinierendes Medium.
Zitat aus: Ursula Maria Probst, „Der Raum wird hier zu einem Gegenüber“ (Archiv E. Grübl)
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Informationen zur Künstlerin:
Homepage: Elisabteh Grübl