Auf Wände, Schleifpapier und allen anderen denkbaren Unterlagen und Medien, kann Birgit Graschof ihre Fotos entwickeln. Mit einer eigens aufgetragenen lichtempfindlichen Fotoemulsion, werden die dafür ausgewählten Motive darauf projeziert und aufwendig entwickelt. Dies tut sie in Museen als Installation, wie der wiener Albertina genauso, wie an flüchtigen Orten, auserhalb der medialen Aufmerksamkeit. Ihre spezieldisziplin ist aber die Cyanotypie. Eine alte, vergessene Fototechnik aus der Urzeit der Fotografie. Eine in allen denkbaren Blautönen, je nach Witterung, sich anders zeigende, archaische Realitätswiedergabe von fotgrafischen Werken. Cyanotypien findet man in allen guten Museen der Welt, die mit dem 19. Jahrhundert etwas zu tun haben. Birgit Graschopf versetzt uns aus dem 21. Jahrhundert scheinbar in unserer Realitäts-Vergegenwärtigung, um gute 150 Jahre zurück. Nur das Schleifpapier war damals als Fotomedium nicht üblich….